Das Brandenburger Tor ist das Symbol der deutschen Einheit und das bedeutendste Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Das monumentale Bauwerk zählt zu den meist besuchten Sehenswürdigkeiten in Berlin und sollte auf keiner „Bucket List“ fehlen.
So wie der Alte Fritz Potsdam umgestalten ließ, veranlaßte sein Neffe und Thronfolger Friedrich Wilhelm II. Verschönerungsmaßnahmen in Berlin. Das alte Stadttor am Pariser Platz wurde abgerissen und von 1788 bis 1791 das BrandenBurger Tor nach Plänen von Carl Gotthard Langhans errichtet.
Der Torbau wurde einem griechischen Propylon nachempfunden, der üblicherweise in einen von Mauern umgrenzten Bezirk führte. Sechs dorische Säulen stützen den elf Meter tiefen Querbalken. Zwei Jahre päter wurde die von Johann Gottfried Schadow entworfene Quadriga, ein zweirädriger Streitwagen mit der Siegesgöttin Victoria auf dasa Brandenburger Tor gesetzt.
Von diesem Zeitpunkt an gewann das frühklassizistisches Triumphtor am Pariser Platz an historischer Bedeutung. Paraden, Demonstrationen und Triumphzüge fanden hier statt. Napoleons Truppen marschierten durch das Tor, gefolgt von den Aufständigen der Märzrevolution von 1848. Die preußischen Truppen feierten hier ihre triumphalen Siege. Auch Hitler ließ sein Streitkräfte mit Vorliebe durch das Tor marschieren.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges trennte das Brandenburger Tor den britischen und den sowjetischen Sektor des in vier Sektoren gelteilten Berlin in Ost und West. 30 Jahre lang stand das es inmitten des Todesstreifen der Berliner Mauer. Am 22. Dezember 1989 ginen die Bilder um die Welt, als die Mauer am Pariser Platz geöffnet wurden und das Brandenburger Tor wurde zum Denkmal der Deutschen Einheit.
Als tausende Menschen in der Silvesternacht zum Jahr 1990 den Fall der Berliner Mauer feierten, waren einige Feiernde auf das Tor geklettert und hatten Teile der Quadriga (z.B. das Zaumzeug) entwendet. In der folgenden Untersuchung wurden weitere gravierende Schäden an der Quadriga und an der Sandsteinsubstanz des Tores durch Umwelt und auch durch die lange Vernachlässigung festgestellt, sodass eine umfassende Sanierung unumgänglich wurde. Seit der feierlichen Wiedereröffnung am 3. Oktober 2002 wird das Brandenburger Tor mit einem neuen Lichtkonzept als wichtigstes Gebäude am Pariser Platz beleuchtet.
Das frühklassizistische Triumphtor ist das einzig erhaltene von ehemals 18 Berliner Stadttoren. Es entstand in den Jahren von 1789 bis 1793 und sollte die zentrale Prachtstraße der Dorotheenstadt, den Boulevard Unter den Linden, abschließen. Der bedeutende deutsche Architekt Carl Gotthard Langhans wurde vom preußischen König Friedrich Wilhelm II. beauftragt, das Tor nach dem Vorbild der Propyläen, dem Eingangstor zur Akropolis, zu gestalten.
Die von Johann Gottfried Schadow entworfene Quadriga thront seit 1793 hoch oben auf dem Brandenburger Tor. Sie stellt die römische Siegesgöttin Victoria dar, die mit einem viergespannigen Streitwagen in Berlin einzieht, um den Frieden zu bringen. Die anfangs spartanisch bekleidete Figur erregte das Missfallen vieler Berliner, sodass der Bildhauer nachbessern musste und ihr ein bis auf den Boden reichendes Gewand anlegte.
Zur Eröffnung war die Quadriga noch nicht fertig, aber Schadow, Langhans und die Kupferschmiede-Jury hatten bereits 1789 Vorstellungen, wie die Quadriga aussehen sollte. Vier Jahre später, im Sommer 1793, wurde die Quadriga am Brandenburger Tor installiert.
Als die französchen Truppen nach der preußischen Niederlage bei Jena und Auerstedt 1806 in Berlin einzogen, fand Napoleon Gefallen an der Quadriga, ließ sie abmontieren und als Beutegut nach Paris verschiffen. Dort von preußischen Soldaten 1814 wiederentdeckt, wurde sie in einem Triumphzug zurückgeholt. Nur diesmal hielt die Göttin statt des Friedenszeichens einen Siegesstab mit einem vom preußischen Adler gekrönten Eisernen Kreuz in der Hand. Fortan gaben die Berliner der Quadriga den Spitznamen „Retourkutsche“.
1950 wurden die Überreste der Quadriga auf Veranlassung der Ostberliner Behörden entfernt und überwiegend zerstört. In Ostberlin war man sich noch nicht sicher, ob eine neue Quadriga gebaut werden sollte oder ob ein anderes Symbol am Brandenburger Tor thronen sollte. Zum Glück entscheidet man sich für die Quadriga. Die Gipsabgüsse der Quadriga befanden sich jedoch in West-Berlin, und zwischen beiden Vierteln kam es zu heftigen Kontroversen über die Rückführung der Gipsabgüsse nach Ost-Berlin.
Der Wiederaufbau des Tores wurde 1956 von den Ostberliner Stadtverwaltung beschlossen. Der West-Berliner Senat gewährt 1957 die Finanzierung der Produktion der Quadriga. Im Juli 1958 wurde die Restaurierung des Brandenburger Tors beendet und am 1. und 2. August die Quadriga am Pariser Platz errichtet.
In der Nacht vom 2. auf den 3. August war die Quadriga jedoch gegen alle Vorkehrungen heimlich entfernt worden, im Marstall in Ostberlin vorübergehend gelagert worden. In einer weiteren Nacht- und Nebelaktion am 16. September waren das Eiserne Kreuz und der preußische Adler entfernt worden. Am 27. September 1958 war die Quadriga dann ohne Kreuz und Adler am Brandenburger Tor installiert worden.
Dieser Skandal war Vorbote eines weitaus größeren Unheils. Am die Sektorengrenze zu West-Berlin am 13. August 1961 geschlossen worden war, erklärte man das Gebiet um das Brandenburger Tor einen Tag später zum Sperrgebiet. Es konnte nicht mehr durchfahren oder durchquert werden und blieb fast 30 Jahre lang geschlossen.
Erst nach dem Fall der Berliner Mauer wurde am 22.12.1989 am Brandenburger Tor ein Grenzübergang geöffnet. Nach und nach wurden die Grenzanlagen entfernt und die im Krieg zerstörten Gebäude am Pariser Platz wieder aufgebaut. Von März 1998 bis 2002 konnten Autos durch das Tor fahren. Seit 2002 ist der Durchgang mit Rücksicht auf das inzwischen fragile Bauwerk für motorisierte Fahrzeuge gesperrt.
Heute markiert eine gestrichelte rote Linie auf der Fahrbahn vor dem Bauwerk den früheren Verlauf der Sektorengrenze zwischen Ost- und Westberlin und das Brandenburger Tor wurde zu einem der beliebtesten Fotomotive für Berlin-Touristen.
Das Brandenburger Tor steht am Pariser Platz im Berliner Stadtbezirk Mitte, der als einer der schönsten Plätze der Hauptstadt gilt. Um den Pariser Platz herum wurden vornehme Stadtvillen, Botschaften und das Nobelhotel Adlon errichtet.
Das Haus Liebermann und das Haus Sommer, links und rechts vom Brandenburger Tor, sind als Zwillingspaar konzipiert. Ihre Architektur lehnt sich an die historischen Vorbilder des preußischen Baumeisters Friedrich August Stüler an. Mit der Akademie der Künste, der Französischen Botschaft sowie der Botschaft der USA befinden sich weitere prominente Einrichtungen an dem historischen Ort.
Natürlich kann man das Brandenburger Tor an jedem beliebigen Tag im Jahr besuchen. Oder Sie machen daraus ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt: Feiern Sie mit Berlinern und Besuchern eine große Silvesterparty, bei der mit Konzerten und einem gigantischen Feuerwerk das neue Jahr begrüßt wird.
Oder jubeln Sie mit hunderttausenden Fans zu den Toren der Fußball-Nationalmannschaft, wenn zur WM oder EM alle zwei Jahre die Fanmeile stattfindet.
Mit so vielen begeisterten Besuchern ist das Brandenburger Tor heute nicht nur Symbol für die Deutsche Einheit, sondern auch für das Lebensgefühl dieser Stadt.
In den Jahren des Kalten Krieges stand das Brandenburger Tor mitten im Todesstreifen der Berliner Mauer und wurde zum Inbegriff der Deutschen Teilung. Heute ist es umrundet von zahlreichen weiteren Sehenswürdigkeiten und ist der perfekte Ausgangsort für eine Stadtrundfahrt mit dem Fahrrad.