Nur einen Steinwurf vom Alexanderplatz entfernt, befindet sich Berlins ältestes Wohnviertel rund um die Nikolaikirche. Das im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstörte Viertel wurde in den 1980er Jahren wieder aufgebaut, etliche historische Häuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert nach alten Plänen rekonstruiert.
Die wichtigsten Gebäude sind das Ephraim-Palais, der Gasthof Zum Nussbaum, das Wohnhaus von Gotthold Ephraim Lessing und das Knoblauchhaus. Aber das imposanteste Bauwerk ist die Nikolaikirche, die heute ein Museum für sakrale Plastiken beherbergt.
Am angrenzenden Spreeufer befinden sich eine Reihe toller Cafes und Restaurants mit Blick aufs Wasser und dem gegenüberliegenden Berliner Stadtschloss. Zudem starten von der Dampferanlegestelle Nikolaiviertel einige herrliche Spreerundfahrten, die vor allem im Sommer bei Touristen sehr beliebt sind.
Die spätromanischs Kirche St. Nikolai wurde bereits im Jahre 1230 in der damaligen Siedlung Berlin erbaut. Wenn man bedenkt, dass Berlin dem Dreißigjährigen Krieg nur 6000 Einwohner hatte, bildete das Viertel mit seinen heute rund 800 Wohnungen das Stadtzentrum.
Nachdem 1307 Berlin und Kölln zur Doppelstadt vereinigt wurden, dehnte sich die Stadt ringsherum ständig aus. Neue städtische Zentren entstanden, doch das Nikolaiviertel fiel in einen Dronröschenschlaf. Handwerke ließen sich in den engen winkligen Gassen nieder, wohnten und arbeiteten hier.
Erst zur 700-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1937 sollte die inszwischen äußerst baufällige und marode Bebauung im Rahmen der Umgestaltungspläne der NS-Diktature umgestaltet werden. Doch dazu kam es nicht, das Nikolaiivertel während der Bombenangriffe auf Berlin fast vollständig zerstört.
Nach dem Krieg wird das Viertel von der DDR-Regierung vernachlässigt, erst 1987 zur 750-Jahr-Feier Berlins sollte auf dem Brachland ein attraktives und auch touristisch anziehendes Stadtviertel entstehen. Die wenigen vorhandenen wurden Gebäude restauriert, jedoch platzierte man in den Baulücken zahlreiche Neubauten, die teils mit historisierenden Fassaden beklebt wurden.
Historische Baudenkmale
Heute ist das Nikolaiviertel wieder eine Touristen-Attraktion. Man kann sich mit Schaustellern in Kostümen des Alten Fritz, Heinrich Zilles oder mit Damen in barocken Kleidern fotografieren lassen. In einer der 22 Gaststätten Altberliner Spezialitäten kosten, oder vom Spreeufer eine Dampferfahrt zu den Sehenswürdigkeiten Berlins unternehmen.