Meine Güte, wenn ich darüber nachdenke, kann man in Potsdam an jedem Tag der Woche auf einen anderen Berg steigen. Und jede dieser Aussichten ist schöner als die andere …
1. Belvedere auf dem Pfingstberg
Das Belvedere auf dem Pfingstberg ist ein Schloss nördlich des Neuen Gartens. Der Doppelturm thront auf dem 76 Meter hohen Pfingstberg und wurde wegen seiner schönen Aussicht von Friedrich Wilhelm IV. in Auftrag gegeben und von Wilhelm I. vollendet.
Von den beiden Türmen, die über gusseiserne Wendeltreppen zu erreichen sind, und der Aussichtsplattform auf dem Dach hat man tatsächlich eienn königlichen Blick über Potsdam.
Im Erdgeschoss können sich Besucher in einer Dauerausstellung über die Geschichte des Gebäudes informieren. Der Aufstieg zum Pfingstberg ist eine gute Idee für einen sonnigen Tag, aber nicht den Fotoapparat und den Picknickkorb vergessen.
2. Belvedere auf dem Klausberg
Ein weiterer grandioser Aussichtspunkt in Potsdam ist das Belvedere auf dem Klausberg, das der Alte Fritz im Rahmen seines Verschönerungsplanes erbauen ließ.
„Belvedere” bedeutet ja bekanntlich in der Übersetzung „Schöne Aussicht”. Doch in dem prachtvollen Ambiente der Parkanlagen von Sanssouci umgeben, erschließt sich vom Klausberg ein ganz besonderer Ausblick über den Park Sanssouci hinweg auf die hügelige, seenreiche Havel-Landschaft und die Innenstadt von Potsdam.
Der zweigeschossige, mit einer Kuppel bekrönte Rundbau sowie das Orangerie-Schloss zählen zweifellos zu den romantischsten Orten in Potsdam und ist einer der besten Foto-Hotspots der Stadt.
3. Die Turmgalerien des Orangerieschlosses
Wenn die Potsdamer von der Orangerie im Park Sanssouci sprechen, meinen sie nicht nur eine Halle zum Unterstellen nicht winterfester Pflanzen. Die Neue Orangerie in Sanssouci ist ein eigenes Schloss an dessen Flügeln sich sich tatsächlich Hallen zur Überwinterung der exotischen Kübelpflanzen der Parkanlage befinden.
Die im Auftrag von Friedrich Wilhelm IV. errichtete Orangerieschloss im italienischen Renaissance-Stil ist der architektonische Höhepunkt des Höhenstraßenprojektes in Potsdam Bornstedt. Das ambitionierte Vorhaben umfasste eine Tempelanlage zu Ehren Friedrichs II., ein Amphitheater und einige Viadukte zum Ausgleich der Höhenunterschiede.
Eigentlich sollte auf dem Mühlenberg eine riesige Tempelanlage und eine „Triumphstraße“ entstehen. Das ambitionierte Projekt scheiterte jedoch an fehlenden finanziellen Mitteln. Sehenswert sind auf jeden Fall das Triumphtor mit dem dahinterliegende Winzerhaus und das Mühlenhaus an der Historischen Mühle.
Wegen der Schönheit seiner Architektur und des umgebenen Sizilianischen und Nordischen Gartens dient das Orangerieschloss als Motiv für zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen. Und wiederum nutzen viele Liebespaare das Panorama des Schlossses als Kulisse für ihre Hochzeitsfotos als bleibende Erinnerung.
An der Orangerie 3-5, 14469 Potsdam
Eintritt 6.00 Euro – Aussichtsturm 3.00 Euro
Täglich 10 – 17:30
Montags geschlossen
www.spsg.de/orangerieschloss
4. Der Ruinenberg
Der Ruinenberg befindet sich auf einer Anhöhe im Osten des Schlosses Sanssouci. Auf seinem höchsten Punkt befindet sich ein riesiges Hochbecken. Das hier gesammelte Wasser sollte die Fontänen im südlich angrenzenden Park Sanssouci versorgen, was jedoch erst glückte, als später eine Pumpstation gebaut wurde.
Vom Schloss Sanssouci wurde auch hier eine Sichtachse gezogen, damit der Berg gut zu sehen ist. Rund um das Wasserreservoir ließ Friedrich der Große
, in der damals in englischen Landschaftsgärten in Mode gekommenen Ruinenarchitektur errichten. Gästen bei Hofe wurde dann später die heldenhaft Geschichte der Eroberung von Potsdam erzählt, obwohl hier nie ein Schuss gefallen war.Auch vom Ruinenberg hat man einen atemraubenden Blick über die Stadt. Zudem ist die Anhöhe in den Abendstunden einer der Plätze für einen beschaulichen Sonnenuntergang. Ein Highlight auf dem Ruinenberg ist der Normannische Turm. Er zählt zu den historischen Aussichtspunkten in Potsdam. Von dem 23 Meter hohen mittelalterlichen Wachturm hat man einen wunderbaren Rundum-Blick, der vom Schlösschen auf der Pfaueninsel über den Park Sanssouci hinweg bis zur Wilhelmshöhe bei Werder reicht.
Normannischer Turm auf dem Ruinenberg
Ruinenberg, 14469 Potsdam
Nur im Rahmen von Sonderveranstaltungen geöffnet
5. Historische Mühle auf dem Mühlenberg
Nur wenige Meter westlich des Schlosses Sanssouci befindet sich die Historische Mühle mit einer herrlichen Aussicht auf die weltberühmten Schlossanlagen. Als der Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. Potsdam zu einer Garnison- und Residenzstadt umbaute, stieg die Einwohnerzahl enorm an. Die vorhandenen sieben Windmühlen reichten nicht mehr aus, um die Bevölkerung zu versorgen.
Im Stadtgebiet von Potsdam gab es insgesamt noch 19 weitere Bockwindmühlen, von denen jedoch keine einzige erhalten geblieben ist. Die heutige Historische Mühle von Sanssouci ist nur die Rekonstruktion einer Holländerwindmühle vom Typ Galerieholländer, da das Mühlenhaus im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.
Trotzdem ist die Historische Mühle von Sanssouci eine beliebtes Ziel oder Zwischenstopp für einen Tagesausflug nach Potsdam.
Historische Mühle
Maulbeerallee 5, 14469 Potsdam
April – Oktober täglich 10.00 – 18.00 Uhr
November, Januar – März Samstag und Sonntag 10.00 – 16.00 Uhr
Dezember geschlossen
Eintritt: 4,00 Euro, Schüler 3,00 Euro, Kinder 6 – 14 Jahre, 2,00 Euro
www.historische-muehle-potsdam.de
6. Flatowturm im Babelsberger Park
Weithin sichtbar thront auf einem Hügel im Park Babelsberg der Flatowturm. An dieser Stelle stand früher eine der 19 Holländischen Windmühlen von Potsdam. Nach einem Brand wurde die Mühle in den Jahren 1853–1856 durch den bastionsartigen Turm als Aussichtspunkt und Gästewohnung ersetzt. Zusammen mit dem Burghaus und den mittelalterlichen Spitzdächern erinnert das Ensemble ein wenig an ein Rapunzel-Schlösschen.
Der 46 Meter hohe neugotische Aussichtsturm ist von einem sternförmigen Wassergraben umgeben. Wer die kleine Brücke überquert und dann durch die reich figurierte Rundbogenpforte spaziert, kann anschließend die 148 Stufen einer schmalen Wendeltreppe bis zur Turmspitze hinaufsteigen. Belohnt wird die Mühe durch einen grandiosen Blick über die Babelsberger Gartenlandschaft, die Glienicker Brücke und die Havelseen bis hin nach Potsdam.
Flatowturm im Park Babelsberg
Park Babelsberg 12, 14482 Potsdam
Eintritt 4 Euro
Montag bis Freitag geschlossen
Samstag und Sonntag 10-17:30 Uhr
7. Victoriahöhe im Schlosspark Babelsberg
Wie der Name schon sagt, ist der Babelsberg eine hügelige Platteau-Landschaft. Seine höchste Erhebung im Park ist die sogenannte Viktoriahöhe. Sie befindet sich vom Tiefen See aus gesehen noch hinter Flatow-Turm und Gerichtslaube.
Früher hieß die Erhebung Friedrich-Wilhelm-Höhe, die Siegessäule in seiner Mitte stammt auch aus dieser Zeit. Nach Baumarbeiten zur Verschönerung und landschaftlichen Gestaltung des Parks wurde die Sichtachse zwischen Viktoriahöhe und dem Fontänenplateau am Ufer des Parks wieder hergestellt. Es lohnt sich also, an einem sonnigen Nachmittag durch den Park Babelsberg zu wandern und von diesem Belvedere die schöne Aussicht zu genießen.
8. Schloss Babelsberg
Vom Schloss Babelsberg hat man einen malerischen Blick übers Wasser auf die Glienicker Brücke. Das gotische Prunkschlösschen diente als Sommersitz für Kaiser Wilhelm I. Von dem auf einem Hügel im Park Babelsberg erbauten Palast hat man wiederum einen grandiosen Blick auf die Berliner Vorstadt.
Erreichen kann man das Schloss mit dem Fahrrad vom Berliner Mauerweg über Klein Glienicke oder durch den Park von Babelsberg vorbei am Flatowturm und dem Kleinem Schloss. Hinter dem direkt am Tiefen See gelegenen Dampfmaschinenhaus kann man die Anhöhe hinaufsteigen. Viele Besucher setzen sich auf die Wiese vor dem Schloss und genießen den Ausblick.
9. Der Turm des alten Rathauses
Der Alte Markt ist der zentral gelegene Platz von Potsdam und bildet den historischen Kern der Stadt. Die einzigartige Raumschöpfung Friedrichs des Großen und seiner Architekten diente gleichzeitig als Schloß-, Kirch- und Rathausplatz. Umrahmt von Staudenhof, Stadtschloss, Potsdam Museum und dem Barberini Palast, steht in der Mitte des Platzes die Nikolaikirche und der Obelisk.
Eine Turmbesteigung im Alten Rathaus am Alten Markt ist leider öffentlich nicht zugänglich.
10. Den Turm der Nikolaikirche besteigen
Die Nikolaikirche am Alten Markt ist wohl, abgesehen von den Schlössern der Hohenzollern, das imposanteste Gebäude in Potsdam. Wer auf dem Marktplatz steht und auf die Tambourkuppel des 77 Meter hohen Gebäudes hinaufblickt, dem erscheint der Sakralbau gigantisch.
Wenn man die 216 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmt, wird man mit einem Atem beraubenden Panoramablick über Potsdam und seinen Seenlandschaft belohnt, der einmal rund um die Kuppel führt. Selbst wenn man die erste Wendeltreppe erreicht, hat man schon einem tollen Ausblick auf das Potsdamer Stadtschloss. Auf den Geländern der Plattform stehen Hinweise, auf welche besonderen Bauwerke oder Orte man gerade blickt.
Also wer auf seiner Rundfahrt durch Potsdam den einer italienischen Piazza anmutenden Alten Markt besuchen möchte, sollte unbedingt auch die Nikolaikirche auf seinen Zettel schreiben.
Eine Kirchenbesichtigung inclusive Turmaufstieg kostet 5,00 Euro.
Am Alten Markt, Potsdam
Täglich 9:30 – 19:30 Uhr
Sonntags ab 11:30 Uhr
www.nikolai-potsdam.de
11. Gotische Bibliothek
Die Gotische Bibliothek als zweigeschossiger Turmpavillon aus Sandstein ist ein Bauwerk im Neuen Garten der Landeshauptstadt Potsdam.
Der zweigeschossige, achteckige, pavillonartige Turmbau ist von einem vierseitigen Arkadengang umschlossen. Im Untergeschoss befinden sich auf jeder Seite eine hohe Fensterfront und drei Steinbögen, die sich auf den zwei Landseiten über breite Stufen öffnen. Eine mit Geländer verzierte Wendeltreppe führt im Freien auf die Terrasse und zum Raum im Obergeschoss. Das Gebäude aus Sandstein zeigt einen neugotischen Charakter, der sich auch im Inneren bei den feingliedrigen Sterngewölben fortsetzt. Das Gebäude wird durch eine goldfarbene Spitze aus mehreren Kugeln gekrönt.